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Artikel von aktuellem Interesse: Hydraulisches Rettungsgerät

Hydraulische Schere
Hydraulischer Spreizer mit montierter Zugkette
Verteiler
Hydraulikaggregat
Pumphebel

Zum Betrieb vom Hydraulischen Rettungssatz (Umgangssprachlich auch "Schere und Spreizer") sind mindestens 3 Helfer erforderlich.
Diese sind im Folgenden mit Maschinist, aktiver Helfer und Geräteträger bezeichnet.

Schutzausstattung

Aufbau von Schere/Spreizer

Zweck

Vom schnellen und sicheren Aufbau von Schere und Spreizer hängen oft Menschenleben ab. Daher wird der Aufbau in der Ausbildung drillartig geübt.

Geltungsbereich

Begriffe

Zum Betrieb von Schere und Spreizer sind mindestens 2 Helfer erforderlich, im Artikel mit Maschinist und Geräteträger bezeichnet.

Verantwortlichkeiten

Standardarbeitsanweisung

Merke: Immer vom Verbraucher (Schere oder Spreizer) zum Erzeuger aufbauen, da der Standort von Schere und Spreizer durch den Einsatz vorgegeben ist, der Standort des Verteilers und der Aggregates aber nahezu frei bestimmbar ist

  1. Maschinist und Geräteträger legen die Schere und den Spreizer auf eine Riffelmatte nahe der Einsatzstelle.
  2. Beide legen die Höchstdruckschläuche drall- und knickfrei aus und
  3. legen den Verteiler auf eine Holzunterlage.
  4. Nun stecken sie die Kupplungen zusammen. Dabei gehen sie wie folgt vor:
    1. Der Geräteträger zieht von einer Schlauchkupplung die Schutzkappe ab, gleichzeitig zieht der Maschinist von einer Anschlusskupplung die Schutzkappe ab.
    2. Der Geräteträger steckt die Kupplung in die von Maschinisten freigemachte Kupplung. Dabei zieht der Maschinist den Hülsenmantel vor.
    3. Nun werden die Schutzkappen ineinander gesteckt.
  5. Als nächstes bauen beide das Hydraulik-Aggregat auf.
  6. Hydraulik-Aggregat möglichst waagerecht an der Einsatzstelle aufstellen. Ein Neigungswinkel von 20° darf nicht überschritten werden.
  7. Der Maschinist kontrolliert die Null-Stellung des Steuerhebels am Hydraulik-Aggregat bzw. am Verteilerventil.
  8. Danach startet er den Motor.
  9. Der Geräteträger nimmt das entsprechende Gerät (Schere oder Spreizer) auf.
  10. Der Maschinist besetzt den Verteiler.
    • UHT-Geräte:
      1. Benzinhahn öffnen
      2. Wenn nötig, Choke schließen
    • Weber-Geräte [1]:
      1. Roten Ein-Aus-Schalter auf EIN stellen
      2. Wenn nötig, Choke öffnen
      3. Gashebel auf Vollgas stellen (ganz nach oben)
    1. Anlassseil herausziehen, bis ein Widerstand spürbar ist, dann kräftig herausziehen und so den Motor starten.
  11. Durch Handheben macht der Geräteträger auf sich aufmerksam und gibt das Kommando "Maschinist rot (oder gelb)".
  12. Der Maschinist bestätigt durch Handheben und "Rot (gelb) ist geschaltet" das Kommando.
  13. Bei einem Wechsel der Geräte wird ebenso verfahren.
  14. Bei der Außerbetriebnahme des Gerätes gibt der Maschinist durch Handzeichen und das Kommando "Stop" die Anweisung zu stoppen.
  15. Der Maschinist legt dann den Umschalthebel auf Nullstellung um und schaltet das Aggregat aus.

Steht ein dritter Helfer zu Verfügung, so hält er direkt hinter dem Geräteträger die Schläuche und erleichtert so das Arbeiten des Geräteträgers. Dabei beobachtet er die Struktur der Trümmer auf gefährliche Veränderungen hin.

Mitgeltende Unterlagen

Anlagen

Betrieb von Schere und Spreizer

Die Steuerung erfolgt über die im Steuergriff eingebaute Druckknopf- Sicherheitsschaltung. Beim Loslassen des Druckknopfes bleiben die Scherenmesser sofort stehen. Der durch die Last aufgebaute Betriebsdruck bleibt bestehen. Das Gerät kann in dieser Einstellung angehalten werden, ohne dass es seine Lage verändert.

Schere mit Druckknopf

keilförmiges Ende eindrücken Scherenmesser schließt sich
balliges Ende eindrücken Scherenmesser öffnen sich

Schere mit Drehgriff

Drehung nach rechts Scherenmesser schließt sich
Drehung nach links Scherenmesser öffnen sich

Bei Ablegen der Schere die Scherenmesser so weit öffnen, dass die Messerspitzen leicht überlappen. Beim Spreizer sollte ca. 2-3cm Luft zwischen den Spreizerarmen sein.

Trennen von Material

Mit Hilfe der Schere können Bleche, Rohre, Stähle und vieles mehr getrennt werden. Dabei kann Rundstahl bis zu einem Durchmesser von mehreren cm durchtrennt werden.

Beachte:

  1. Niemals folgende Teile durchtrennen:
    • gehärtete Metallteile wie z.B. Lenksäulen
    • Stoßdämpfer und ihre hochfesten Halterungen
    • unter Spannung stehende Teile
    • stromführende Kabel
    • wenn möglich keine freistehende Teile, da sie wegspringen können.
  2. Scherenmesser dürfen beim Trennen niemals mehr als 5 mm an den Spitzen auseinanderklaffen!
  3. Scherenmesser immer senkrecht zum Werkstück ansetzen, Messer können sonst brechen!

Schälen von Blechen

Der Spreizer kann auch zum Schälen von Blechen verwendet werden. Am Beispiel einer Stahltür soll dies einmal beschrieben werden, es funktioniert aber auch bei Fahrzeugblechen.

  1. Herstellen eines Schnittes parallel zur unteren Türkante im unteren Bereich mit Hilfe einer Schere oder einer Säbelsäge.
  2. Einschneiden des Bleches senkrecht zum bisherigen Schnitt an dessen Enden.
  3. Umdrehen der Spreizerspitzen, so dass die runde Kerbe nach außen zeigt.
  4. Ansetzen des Spreizers, so dass er senkrecht zum ersten Schnitt spreizt. Dabei ist daraus zu achten, dass sich das Blech, welches abgeschält werden soll, innerhalb der Kerbe befindet.
  5. Öffnen des Spreizers und dadurch Aufrollen des Bleches wie bei einer Fischdose.

Anheben von Trümmern

Beim Anheben von Trümmern mit Hilfe des Spreizers ist besonders auf die Sicherung der Trümmerteile zu achten. Da der Spreizer eine sehr geringe Auflagefläche besitzt, kann das Trümmerteil leicht verrrutschen. Hebt man zum Beispiel eine schiefe Ebene an, so besteht die Gefahr, dass das Trümmerteil nach vorne auf den Helfer zu rutscht. Diese Gefahr kann gebannt werden, indem man das Trümmerteil zum Beispiel mit Hilfe des Greifzuges nach hinten hin sichert. Ein stetiges Unterbauen verringert die Gefahr ebenfalls. Das Unterbauen hat auch einen weiteren Vorteil. Durch die geringe Auflagefläche des Spreizers kann dieser seitlich wegkippen. Baut man die Last unter, so liegt sie in diesem Fall ganz auf den Holzstapeln und gefährdet nicht den Helfer.

Ziehen von Gegenständen

Beim Ziehen von Gegenständen leisten die mitgelieferten Ketten gute Dienste. Diese werden bei einigen Modellen direkt in die Spreizerspitzen eingehangen, bei einigen Modell tauscht man die Spitzen gegen die Halterungen der Ketten aus.

Besonders beim Ziehen von Lenkradsäulen ist ein unterlegen von Hölzern unter die Ketten sinnvoll, damit sie nicht in das Blech der Motorhaube einschneiden. In diesem Fall ist auch der Festpunkt besonnen zu wählen. Am besten eignet sich die Fahrzeugachse, die mit der Kette umschlungen wird.

Als Zubehör gibt es zusätzliche Ketten, die in die Ketten eingehangen werden, um den Spreizer zu entlasten. Diese Kette kann dann wieder geöffnet werden, ohne das die Last sich bewegt und nachgespannt werden, um danach weiter zu ziehen.

Retten aus Fahrzeugen

Die Rettung von Verletzten aus Fahrzeugen wird meist in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren ausgebildet. Damit die einzelnen Schritte nicht vergisst, können sie aber ebenfalls im Drill ausgebildet werden.

Sichern

  1. Brandschutz sicher stellen (Mindestens 2 unabhängige Löschmittel, z.B.Feuerlöscher und Kübelspritze)
  2. Unfallfahrzeug gegen Wegrollen sichern
  3. Betreuungsöffnung erstellen Dazu zuerst versuchen die Türen zu öffnen, dann den Kofferraum. Wenn diese sich nicht öffnen eine Seitenscheibe einschlagen, dabei möglichst eine wählen fernab des Verletzten. Wenn dies ebenfalls nicht möglich ist, über die Frontscheibe zum Verletzten vordringen.
  4. Verletzte betreuen Mindestens ein Helfer betreut jeweils einen Verletzten, möglichst über die gesamte Zeit der Rettung
  5. Sitze zurückschieben Falls elektrisch unterstützt: Sitze zurückfahren und Fenster herunterfahren
  6. Spannungsfreiheit sicherstellen Zündschlüssel abziehen und Batterie abklemmen (zuerst – dann + Pol)
  7. Fahrzeug gegen Erschütterungen sichern Fahrzeug unterbauen und Luft über Ventil aus Reifen entweichen lassen, nicht das Ventil oder den Reifen zerstören.
  8. Airbag sichern Mit Spanngurt Airbag sichern, falls noch nicht ausgelöst.

Rettungsöffnung schaffen

Je nach Art der Verletzungen und Bewegungsfreiheit des Verletzten muss nun eine Rettungsöffnung erstellt werden. Die Schritte sind dabei nur so weit zu beachten, wie sie zur Rettung notwendig sind.

  1. Scheiben entfernen Falls der Verletzte mit Hilfe des hydraulischen Rettungsgeräte gerettet werden muss, Scheiben mit Bergebeil entfernen. Dazu den Patient abdecken.
  2. Türscharniere freilegen Dazu mit einer Brechstange eine Spalt für den Spreizer schaffen.
  3. Tür an den Scharnieren öffnen indem man mit Hilfe des Spreizers die Scharniere aufsprengt.
  4. Sitz nach hinten schieben Falls noch nicht geschehen, jetzt Sitz zurückschieben
  5. Beinöffnung erstellen Durch Einschnitte in den Kotflügel kann die Beinöffnung vergrößert werden.
  6. Pedale entfernen Dies kann mit Hilfe der Schere oder der Säbelsäge geschehen.
  7. A, B-Säule durchtrennen, C-Säule einschneiden
  8. Dach wegklappen
  9. Entlastungsschnitt unter A-Säule Um den gesamten Vorderwagen wegzuklappen.
  10. Vorderwagen wegdrücken Dies kann mit Hilfe der Hydropresse geschehen.
  11. Patient retten Dazu empfiehlt sich der Einsatz eines Rettungsbrettes.

Druckentlastung

Falls die Höchstdruckschläuche erwärmt wurden, kann sich das Öl ausgedehnt haben und so ein Einkuppeln unmöglich machen. In diesem Fall mit dem Druckentlastungsstecker etwas Öl ablassen.

  1. Rändelschraube des Druckentlastungssteckers nach links drehen, dann
  2. Druckentlastungsstecker in Kupplungsmuffe einsetzen.
  3. Rändelschraube nach rechts drehen, bis einige Tropfen Öl entweichen und der Druck damit zurückgeht.

Beachte:

  • Es darf kein Schmutz in die Kupplungen kommen.
  • Die Hydraulikpumpe darf nicht auf die Seite gelegt werden, hierbei entleert sich der Hochdruckteil des Hydraulikpumpe und die Pumpe muss anschließend entlüftet werden.

Merke: Kupplungen lassen sich in beide Richtungen (sowohl nach vorne als auch nach hinten) öffnen.

Siehe auch

  1. Grundsätze der technischen Rettung
  2. Merkschema beim Auffinden von Verletzten

Weblinks

Zufallsbild

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