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Fachgruppe Örtliche Gefahrenabwehr Bergungstauchen

Aus THWiki
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THW-Bergungstaucher des Ortsverband Aachen im Einsatz

Die Fachgruppe Örtliche Gefahrenabwehr Bergungstauchen (ÖGA FGr T) (in Bayern ÖGA Retten und Bergen aus Wassergefahren) hat die Aufgabe, Maßnahmen im und unter Wasser durchzuführen, die zur Rettung und Bergung von Menschen und Tieren, sowie Bergung und Sicherung von Sachwerten erforderlich sind. Dabei sind die Vorschriften der Richtlinie für den Einsatz von Tauchern im THW, sowie die THW-Dienstvorschrift 8 "Dienstvorschrift für den Einsatz von Bergungstauchern in der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk"[1] einzuhalten.

In StAN-Einheiten sind derzeit keine Taucher vorgesehen.

Die Gruppe führt insbesondere technische Unterwasserarbeiten durch. Zur Minimierung von Gefahren und Schäden durch Überflutungen wirkt sie bei der Damm- und Deichverteidigung mit. Sie unterstützt alle THW-Fachgruppen bei der Durchführung ihrer Aufgaben, insbesondere die Fachgruppen Wassergefahren, Brückenbau und Sprengen. Die ÖGA FGr T ist an allen Einsätzen des THW beteiligt, bei denen Tauch- und Unterwasserarbeiten zu einem schnellen und sicheren Erfolg bei der Lösung des Einsatzauftrages beitragen.

Einsatzoptionen

  • Bergung von Sachgütern aus Gewässern
  • Personensuche an, auf und in Gewässern
  • Sicherungsaufgaben für Material- und Personentransport
  • Erkundung von Gewässern mittels Bergungstauchern und technischem Gerät
  • Unterstützung gruppenspezifischer Arbeiten z.B. Anschlagen von Gegenständen unter Wasser
  • Deich- und Dammverteidigung z.B. durch großflächiges Abdichten mittels Folien unter Wasser
  • Reparaturarbeiten unter Wasser
  • Schweiß- und Schneidarbeiten unter und über Wasser
  • Abdichtungen von Schiffskörpern und Wehranlagen
  • Beseitigung von Treibholzansammlungen an Brücken und Wehren und sonstigen Wasserbauten
  • Unterstützung bei Unterwassersprengungen
  • Verankerung und Sicherung von Ansaugsystemen
  • Beseitigung von Unterwasserhindernissen
  • Setzten von Rohrabdichtungen
  • Befüllen von Druckluftflaschen für den Atemschutz
  • Lecksuche an Rohren und Leitungen
  • Unterstützung beim Einbringen von Ölsperren
  • Reinigung von Brunnen nach Hochwässern
  • Unterstützung von Tauchern anderer Organisationen und Unternehmen.

Die Bergungstauchergruppen arbeiten im Einsatz mit verschiedenen Einheiten des THW eng zusammen:

sowie weiteren Fachgruppen und Einheiten nach Bedarf.

Im THW-Auslandseinsatz übernimmt sie Aufgaben aus ihrem gesamten Leistungsspektrum. Bergungstaucheinheiten waren im Rahmen der Hilfsaktionen der Vereinten Nationen in Afrika und - auf Anforderung des Bundesministerium des Innern - in Tschechien.

Ausstattung

Die FGr. ÖGA T kann mit Hebegeräten, Unterwasserschneidgeräten für Holz und Metall, Detektoren, Sonar und Echolotsystemen, Videosystemen, Steinbearbeitungsgeräten, Unterwassersprengausrüstung (in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Sprengen) sowie Booten und eigenen Fahrzeugen ausgestattet sein.

Für den Einsatz in kontaminierten Gewässern sind teilweise spezielle Trockentauchsysteme, schlauchversorgte Helmtauchgeräte sowie Vollgesichtsmasken mit Kommunikationssystemen vorhanden.

Die Ausstattung ist dabei örtlich unterschiedlich ausgeprägt, da sie vom jeweiligen externen Träger der ÖGA-Gruppe abhängt.

Bei schwierigen und zeitaufwendigen Anforderungen ist die FGr. ÖGA T in der Lage einen Einheitsverband zu bilden. So können bis zu hundert Taucher für Großschadensereignisse zusammengezogen werden.

Historie

Schon mit der Gründung des Technischen Hilfswerks waren Tauchereinheiten in der neuen THW Struktur vorgesehen. Der THW Gründervater Otto Lummitzsch und seine Mitarbeiter (diese waren teils aus der ehemaligen TN - Technische Nothilfe) zog die Erkenntnis der Notwendigkeit dieser Spezialeinheit aus der Erfahrung mit TN-Tauchereinheiten. Die ersten TN-Tauchereinheiten wurden bereits 1939 gegründet und waren bis zur Auflösung der TN im gesamten Reichsgebiet erfolgreich tätig. Die TN gründete an der Reichsschule TN in Dresden eine eigene Abteilung für die Tauchausbildung.

Ausbilder war der legendäre Sprengingenieur und Bergungstaucher Karl Halein. Dieser wurde nach Gründung der THW-Bundesschule Marienthal wieder mit der Sprengausbildung und Tauchausbildung betraut. Karl Hallein bildete ab 1953 wieder die ersten Taucher aus und beschaffte die zur damaligen Zeit erhältlichen Dräger Helmtauchgeräte DM 20 und DM 40. Zur Erprobung wurden auch Kreislaufgeräte Dräger Model 138 beschafft.

Beim ersten Auslandseinsatz der THW Bergungstaucher in Holland wurde ca. 35% der geleisteten Arbeiten von THW-Bergungstauchern erledigt.

Auf Grundlage dieser Erfahrungen wurde im gesamten Bundesgebiet mit dem Aufbau von THW-Bergungstauchereinheiten begonnen. Dies konnte jedoch aus personellen und finanztechnischen Gründen nicht vollendet werden.

Stationierung

Einheiten der ÖGA FGr T sind in folgenden Ortsverbänden stationiert:

In der Vergangenheit existierten auch Gruppen in Brandenburg an der Havel, Geretsried, Hann.-Münden, Hof, Kleve, Preetz[21] und Wiesbaden.

Zur Vereinheitlichung des Ausbildungsstandards und zur Erprobung des reibungslosen Zusammenspiels aller FGr ÖGA T finden regelmäßig überregionale Übungen und Einsatzleitertreffen statt.

Einzelnachweise

Weblinks

Eine Auswahl informativer Seiten über die Fachgruppe Örtliche Gefahrenabwehr Bergungstauchen