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Gerätekraftwagen
Die Gerätekraftwagen werden mit GKW abgekürzt. Es handelt sich dabei um das am häufigsten eingesetzte Einsatzfahrzeug des THW. Es werden zwei verschiedene Arten von Gerätekraftwagen - GKW I oder GKW II - eingesetzt. Die Beladung ist den Rüstwagen der Feuerwehr ähnlich.
Die GKW sind die mobilen Gerätedepots der Bergungsgruppen. Der GKW ist somit ein Erstangriffsfahrzeug. Ihre Ausstattung wird oft auch von anderen Fachgruppen im Einsatz benötigt.
GKW I
Der GKW I ist Fahrzeug der 1. Bergungsgruppe. Austattung (nach STAN):
- Seilwinde
- Hebekissen
- Trennschleifer
- Kettensäge
- Tauchpumpen
- Krankentrage
- Schleifkorb
- Steckleiterteile
- Teleskop-Dreibein-Stative
- Flutlichtstrahler (Scheinwerfer)
- Stromerzeuger 8kVA
- Schere und Spreizer
- hydraulische Winde, handbetrieben
- umluftunabhängige Überdruck Atemschutzgeräte
- diverse Holzbearbeitungswerkzeuge
- diverse Metallbearbeitungswerkzeuge
- Stahl- und Gesteinsbearbeitungswerkzeug
- Austattung für Erdarbeiten
- Stützen und Holzverbaumaterial
- Erste Hilfe-Tasche
- Verkehrssicherungssatz
- diverse Verbrauchsmaterialien wie Schrauben, Dübel, Drahtstifte, ...
- Reservekanister
Funkrufname des Fahrzeugs: Heros (Ort) 22/51 für das Fahrzeug des 1. Technischen Zuges (ohne ASH)
Mit dem THW Neukonzept von 1995 wurde die Unterscheidung in GKW I und GKW II eingeführt. Heutzutage ist der GKW I ein Fahrzeug mit einem 18t Fahrgestell von MAN und 280 PS. Der Aufbau wird momentan von der Firma Magirus Brandschutztechnik in Weisweil hergestellt. Vor den MAN´s waren es Iveco mit einem 14 t Fahrgestell und Magirus Aufbau, wobei die Serien vorher von den Firmen Ziegler (1997/1998) und Lentner (1998/2000) stammen. Bei den Ortsverbänden sind aber vorrangig noch Fahrzeuge älteren Datums zu finden, so zum Beispiel Mercedes Benz 1113, oder Magirus 170D11 und auch Iveco 120-23 AWs. Vereinzelt sind auch GKWs auf einem Mercedes 1224 Fahrgestell zu finden wie der SK 88 des OV Dresden (siehe nebenstehendes Bild) oder auch SK 94 Fahrgestelle.
GKW II
Der GKW II war das Fahrzeug der 2. Bergungsgruppe. Austattung:
Die Ausstattung des GKW II ist ähnlich dem des GKW I, jedoch ohne Seilwinde. Die letzten Ausgegebenen GKW II besaßen ein eingebautes 50kVA Aggregat, somit brauchte der Stromerzeuger nicht als Anhänger mitgeführt werden.
Funkrufname des Fahrzeugs: Heros (Ort) ../52
Das Konzept des GKW II wurde mit dem THW Komponentenmodell von 2004 endgültig aufgegeben. 18 dieser Fahrzeuge wurden im Jahr 1998/1999 von der Firma Lentner gebaut. Wesentliche Neuerungen bei diesem Fahrzeug war das eingebaute Notstromaggregat mit 50kVA Leistung, der hydraulische Lichtmast mit 2 x 400 Watt Halogen und 2 x 400 Watt Quecksilberdampfstrahlern, ein eingebauter Kompressor zum Befüllen von Pressluftflaschen, eine Betonkettensäge, ein Satz hydraulisches Rettungsgerät, elektrisch aufrollbare Starkstromkabel zum versorgen und einspeisen, ein Kernbohrgerät, ein großer Werkzeugschrank der Firma Sortimo und ein 3kVA Aggregat. Das Konzept wurde aufgegeben wegen der hohen Kosten und da der eingebaute Stromerzeuger einsatztaktisch fragwürdig ist. Das Fahrzeug bleibt damit ortsgebunden. In vielen Ortsverbänden wird ein MKW 72 als Platzhalterfahrzeug für den GKW II /MzKw verwendet.
Nachfolgelösungen
Aktuell soll der MzKW den GKW II ersetzen. Auf diesem Fahrzeug wird dann die Ausstattung in Rollcontainern untergebracht. Momentan sind 6 Stück geplant für die 2. Bergungsgruppe Typ A und 8 für die des Typs B. In diesen 2 zusätzlichen Rollcontainern wird dann die Ausstattung für die schwere Bergung transportiert. Die Rollcontainer sind außerdem in Ausrüstungsgruppen unterteilt, wie z.B. Beleuchtung, Retten und Bergen. Die erste Serie MzKW ist ausgeliefert. Vorrangig an die 2. Bergungsgruppen des Typs B, sprich die schwere Bergung, damit das zusätzliche Material transportiert werden kann. Nach einer ersten Beschaffung von MzKWs, ist diese Konzept momentan aber ebenfalls in der Überarbeitung.
Funkrufname des Fahrzeugs: Heros (Ort) ../52 (bzw. ../53 für das Platzhalterfahrzeug)
Geschichte[1]
Foto | Modell | Beschreibung |
---|---|---|
Borgward B 4500A | ab 1955, 95PS, wird auch an den Luftschutzhilfsdienst (LHSD) ausgeliefert. Farbe: khaki, seltens blau | |
Magirus Deutz A 3500 (prototyp 1950) | ab 1955, hier als Feuerwehrfahrzeug abgebildet, 85PS, 4 Zylindel-Diesel. Kofferaufbau war als absetzbar geplant, wurde aber später verworfen | |
ähnlich dem Magirus Deutz Mercur 120 A | ab 1956 - 1964 Magirus Deutz Mercur 120 A: 629 Fahrzeuge, 120PS, hier als Feuerwehrfahrzeug abgebildet. | |
Mercedes Benz 1113 | 1970 Mercedes Benz 1113 (2 Prototypen): 130PS, nur Einfachkabine, 2 Prototypen | |
Datei:Gkw1 mb1113.jpg | Mercedes Benz LAF 1113 | ab 1972, Aufgrund des beschaffungsjahres auch GKW72 genannt. Erstmalige aufteilung der Mannschaften in der Fahrerkabine und Geräte im Kofferaufbau. Erstmalig Rollläden. Erst Modelle ohne zwillingsbereifung. Bis 1990 in acht Bauserien. ca 640 Stück |
MAN 13.136 | Ein Prototyp im Ortsverband Münster, 136PS | |
Magirus Deutz 170 D11 | ab 1975, Zeitgleich mit MB LAF 1113 bis 1984 ca 430 fahrzeuge in mehreren Serien. 176PS. Erster Frontlenker beim THW | |
Mercedes Benz LF 911 | vermutlich um 1982 | |
Iveco Magirus 90-16 AW | nur 1991 und 1992. 120 Stück, 230PS, Aluschubfächer. Hier mit alter Lakierung | |
Iveco Magirus 120-23 AW | ab 1991 | |
Mercedes Benz SK 1224 AF | ab 1993, 32 Fahrzeuge, 240PS, für die neuen Bundesländer | |
Iveco Magirus 135 E 24 W | ab 1997, 240 PS | |
Iveco Magirus Eurocargo 2. Generation | ab 2006 | |
MAN TGM04 18.280 4x4 BB | ab 2008 | |
Datei:Thw gkw axor 2010.jpg | Mercedes Benz Axor 1829 | ab 2010[2]. Hier nochmal das Heck: |
Siehe auch
- Liste GKW Dislozierung
- ↑ THW Fahrzeug-News 4/2005 Seite 14 & 15
- ↑ http://www.thw.bund.de/DE/content/meldungen/thw__im__inland/veranstaltungen/2009/12/091202__meldung__GKW__Trier.html