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Gerätekraftwagen: Unterschied zwischen den Versionen
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|Mercedes-Benz Atego 1530 AF 4×4 | |||
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Aktuelle Version vom 7. September 2024, 18:29 Uhr
Die Gerätekraftwagen werden mit GKW abgekürzt. Es handelt sich dabei um das am häufigsten eingesetzte Einsatzfahrzeug des THW. Es werden zwei verschiedene Arten von Gerätekraftwagen - GKW I oder GKW II - eingesetzt. Die Beladung ist den Rüstwagen der Feuerwehr ähnlich. Früher waren GKWs auch in Fachgruppen wie der Fachgruppe Ortung oder Fachgruppe Ölschaden eingesetzt.
Die GKW sind die mobilen Gerätedepots der Bergungsgruppen 1. Der GKW ist somit ein Erstangriffsfahrzeug. Ihre Ausstattung wird oft auch von anderen Fachgruppen im Einsatz benötigt.
Mit dem THW Neukonzept von 1995 wurde die Unterscheidung in GKW I und GKW II eingeführt. In vielen Ortsverbänden werden aber noch ein Mannschaftskraftwagen als Platzhalterfahrzeug für den GKW I oder GKW II (wobei zweiter wiederum vom Mehrzweckkraftwagen (MzKW) abgelöst worden ist) verwendet. Der GKW I kann anhand der fest montierten Seilwinde am schnellsten von anderen GKW Typen unterscheiden werden. Es können manchmal auf GKW III[1][2] angetroffen werden, dies sind aber Ortsverband interne Lösungen die nicht der StAN entsprechen.
GKW I[Bearbeiten]
Seit 2019 ist der aktuelle GKW ein Fahrzeug mit einem 18t Fahrgestell und 290 PS von MAN vom Model TGM 18.290 4x4 BB. Hersteller ist die Firma Freytag aus Elze.
Der GKW I ist Fahrzeug der Bergungsgruppe 1. Austattung (nach StAN):
- Seilwinde
- Hebekissen
- Trennschleifer
- Kettensäge
- Tauchpumpen
- Krankentrage
- Schleifkorb
- Steckleiterteile
- Teleskop-Dreibein-Stative
- Flutlichtstrahler (Scheinwerfer)
- Stromerzeuger 8kVA
- Schere und Spreizer
- hydraulische Winde, handbetrieben
- Hydropresse
- umluftunabhängige Überdruck Atemschutzgeräte
- diverse Holzbearbeitungswerkzeuge
- diverse Metallbearbeitungswerkzeuge
- Stahl- und Gesteinsbearbeitungswerkzeug
- Austattung für Erdarbeiten
- Stützen und Holzverbaumaterial
- Erste Hilfe-Tasche
- Verkehrssicherungssatz
- diverse Verbrauchsmaterialien wie Schrauben, Dübel, Drahtstifte, ...
- Reservekanister
Funkrufname des Fahrzeugs: Heros (Ort) 22/51 für das Fahrzeug des 1. Technischen Zuges (ohne ASH)
Bei den Ortsverbänden sind aber vorrangig noch Fahrzeuge älteren Datums zu finden, so zum Beispiel Mercedes Benz 1113, oder Magirus 170D11 und auch Iveco 120-23 AWs. Vereinzelt sind auch GKWs auf einem Mercedes 1224 Fahrgestell zu finden wie der SK 88 des OV Dresden oder auch SK 94 Fahrgestelle. (vgl. Liste GKW Dislozierung)
GKW II[Bearbeiten]
Der GKW II war bis 2004 laut StAN das Fahrzeug der Bergungsgruppe 2. Ab 2004 hat der Mehrzweckkraftwagen dieses Fahrzeug in der StAN abgelöst.
Austattung[Bearbeiten]
Die Ausstattung des GKW II ist ähnlich dem des GKW I, jedoch ohne Seilwinde. Die letzten Ausgegebenen GKW II besaßen ein eingebautes 50kVA Aggregat, somit brauchte der Stromerzeuger nicht als Anhänger mitgeführt werden.
Funkrufname des Fahrzeugs: "Heros (Ort) xx/53" (nur noch Fahrzeuge im Altbestand)
Neues Konzept mit integriertem Stromerzeuger[Bearbeiten]
In den Jahren 1998/1999 wurden 18 Fahrzeuge, nach einem neuen Konzept, von der Firma Lentner gebaut. Wesentliche Neuerungen bei diesem Fahrzeug war das eingebaute Notstromaggregat mit 50kVA Leistung, der hydraulische Lichtmast mit 2 x 400 Watt Halogen und 2 x 400 Watt Quecksilberdampfstrahlern, ein eingebauter Kompressor zum Befüllen von Pressluftflaschen, eine Betonkettensäge, ein Satz hydraulisches Rettungsgerät, elektrisch aufrollbare Starkstromkabel zum versorgen und einspeisen, ein Kernbohrgerät, ein großer Werkzeugschrank der Firma Sortimo und ein 3kVA Aggregat. Das Konzept wurde aber wegen der hohen Kosten aufgegeben und da der eingebaute Stromerzeuger einsatztaktisch fragwürdig ist. Das Fahrzeug bleibt damit ortsgebunden.
Funkrufname des Fahrzeugs: "Heros (Ort) xx/52"
Neukonzeptionierung als MzKW[Bearbeiten]
Das Konzept des GKW II wurde mit dem THW-Komponentenmodell von 2004 aufgegeben. Als Nachfolger ersetzt der Mehrzweckkraftwagen (MzKW) den GKW II nach und nach. Auf diesem Fahrzeug wird die Ausstattung in Rollcontainern untergebracht. Somit kann bei Bedarf eine die Beladung abgeladen und somit Platz für Transportaufgaben aller Art geschaffen werden.
Funkrufname des Fahrzeugs: "Heros (Ort) xx/54"
Geschichte[3][Bearbeiten]
Foto | Modell | Beschreibung |
---|---|---|
Borgward B 4500A | ab 1955, 95PS, wird auch an den Luftschutzhilfsdienst (LHSD) ausgeliefert. Farbe: khaki, seltens blau | |
Magirus Deutz A 3500 (prototyp 1950) | ab 1955, hier als Feuerwehrfahrzeug abgebildet, 85PS, 4 Zylindel-Diesel. Kofferaufbau war als absetzbar geplant, wurde aber später verworfen | |
ähnlich dem Magirus Deutz Mercur 120 A | ab 1956 - 1964 Magirus Deutz Mercur 120 A: 629 Fahrzeuge, 120PS, hier als Feuerwehrfahrzeug abgebildet. | |
Mercedes Benz 1113 | 1970 Mercedes Benz 1113 (2 Prototypen): 130PS, nur Einfachkabine, 2 Prototypen | |
Mercedes Benz LAF 1113 | ab 1972, Aufgrund des beschaffungsjahres auch GKW72 genannt. Erstmalige aufteilung der Mannschaften in der Fahrerkabine und Geräte im Kofferaufbau. Erstmalig Rollläden. Erst Modelle ohne zwillingsbereifung. Bis 1990 in acht Bauserien. ca 640 Stück | |
MAN 13.136 | Ein Prototyp im Ortsverband Münster, 136PS | |
Magirus Deutz 170 D11 | ab 1975, Zeitgleich mit MB LAF 1113 bis 1984 ca 430 fahrzeuge in mehreren Serien. 176PS. Erster Frontlenker beim THW | |
Mercedes Benz LF 911 | vermutlich um 1982 | |
Iveco Magirus 90-16 AW | nur 1991 und 1992. 120 Stück, Aluschubfächer. Hier mit alter Lakierung | |
Iveco Magirus 120-23 AW | ab 1991, V8-Deutz-Diesel, 236 PS | |
Mercezes-Benz LN 917 | Wurde von MB in den Jahren 1984 bis 1996 hergestellt. Einführung bei THW unklar, es gibt jedoch z.B. im Ortsverband Eckernförde ein Fahrzeug aus dem Baujahr 1993 | |
Mercedes Benz SK 1224 AF | ab 1993, 32 Fahrzeuge, 240PS, für die neuen Bundesländer | |
Iveco Magirus 135 E 24 W | ab 1997, 240 PS, 14 t Fahrgestell und Magirus Aufbau, wobei die Serien vorher von den Firmen Ziegler (1997/1998) und Lentner (1998/2000) stammen | |
Iveco Magirus Eurocargo 2. Generation | ab 2006, 14 t Fahrgestell und Magirus Aufbau | |
MAN TGM04 18.280 4x4 BB | ab 2008, Aufbau von der Firma Magirus Brandschutztechnik in Weisweil
ab 2009 als TGM04 18.290 4x4 BB ausgeliefert. Identisch mit dem 280 bis auf das es ein Facelift mit anderem Grill und 10 PS mehr ist. | |
Mercedes Benz Axor 1829 mit Rosenbauer-Aufbau | ab 2010 bis 2015 150 Stück [4]. | |
MAN TGM04 18.290 4x4 BB | ab 2018, Aufbau von der Firma FREYTAG Karosseriebau | |
GKW BINZAufbau | Mercedes-Benz Atego 1530 AF 4×4 | ab 2024, Aufbau von der Firma BINZ |
Siehe auch[Bearbeiten]
Commons: Technisches Hilfswerk Gerätekraftwagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Liste GKW Dislozierung