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Aktionsplan: Unterschied zwischen den Versionen

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Nebenher werden sonstige Maßnahmen eingeleitet.
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Aktuelle Version vom 14. September 2008, 10:51 Uhr

Die Einsätze des THW sind mit einem groben Einsatzschema hinterlegt, dem so genannten Aktionsplan.

Allgemeiner Einsatz[Bearbeiten]

Im Allgemeinem ist der Einsatz in verschiedene Phasen gegliedert. Diese können sich überscheiden und nebeneinander her laufen.

Einsatztagebuch schreiben[Bearbeiten]

Das Einsatztagebuch (ETB) ist eine schriftliche Dokumentation (urkundlicher, chronologischer Nachweis) aller relevanten Anordnungen, Informationen und Maßnahmen bei einem Einsatz. Es muss laufend geführt und mit allen Informationen versehen werden. Es dient als Beweismittel im Falle eines Straf- oder Disziplinarverfahrens. Der Inhalt sollte ohne Anlage verständlich sein, Verben über Tätigkeiten sind wichtig. Eine Bilddokumentation kann ergänzend dienen. Das ETB ist 10 Jahre aufzubewahren. Es wird von den Führungskräften geführt und es existiert ein ETB pro Einsatz. Teileinheiten führen keine eigenen, es sei denn, sie agieren selbstständig.

Im Einsatz werden Führungskomponenten abgelöst und ein Einsatztagebuch für die Einheit gestartet. Wenn die Einheit Teil der bereits bestehenden Führungsstelle ist, ruht das einheitenspezifische ETB und es wird im ETB der Führungsstelle weitergeführt. Sobald die Einheit aus dem Einsatz ausgelöst wird und die Führungsstelle an eine andere Einheit übergeben wird, wird das einheitenspezifische ETB fortgeführt, bis die Einsatzbereitschaft im OV wiederhergestellt ist.

Im Einsatztagebuch werden alle für die Einsatz relevanten Ereignisse festgehalten. Das beinhaltet (stets mit Uhrzeit):

  • Alarmierungszeit, Grund
  • Abrücken Unterkunft, Eintreffen Einsatzstelle, Stärke
  • Anwesende Leiter Fw, Polizei und sonstige Anforderer
  • Rechnungsträger klären (Aktenzeichen, Anschrift, etc.)
  • die Lage aus der Erkundung und Lageveränderungen
  • eingesetzte und nachgeforderte Einheiten
  • erteilte Befehle und Einsatzaufträge
  • gerette Personen (Name, Auffundort, Zustand, etc.)
  • gefundene Sachwerte (Geldbörsen, Dokumente, etc.)

Das Einsatztagebuch dient als Grundlage für die Einsatzauswertung und als Basis für eventuelle rechtliche Auseinandersetzungen. Deswegen ist es stets sorgfältig zu führen. Das Einsatztagebuch sollte nur von einer Person geführt werden.

Als Vorlage kann die Vorlage aus THW.doc verwendet werden.

Erkundung[Bearbeiten]

Bei der Erkundung soll schnell und umfassend ein Überblick über die Lage an der Einsatzstelle gewonnen werden. Dabei sollen folgenden Frage beantwortet werden:

  • Wo sind Menschen in Gefahr? (5ABCD5E)
  • Wie viele Menschen sind in Gefahr?
  • Wie groß ist der Schadensumfang?
  • Wie ist ein schnelles Eindringen in die Schadenstelle möglich?
  • Welche Gefahren können sich entwickeln?
  • Welche Schadenselemente liegen vor?

Erhält ein Trupp den Befehl zur Erkundung, so ist es günstig, sich bereits im Vorfeld mit Werkzeug auszustatten. Dazu kann gehören:

Nicht unbedingt notwendig, aber manchmal ganz nützlich:

Eine Erkundung ist nur so gut wie die Meldung hinterher.

Groberkundung[Bearbeiten]

Zuerst geht der Trupp um die Einsatzstelle, ohne die Trümmer zu betreten. Dabei

Feinerkundung[Bearbeiten]

Die zweite Erkundung findet meist in der zweiten Phase statt. Dabei versucht der Trupp, Erkundigungen einholen (Anzahl Verletzter, besondere Gefahren) von:

  • Anwohner und Zeugen
  • Eigentümer / Bauaufsichtsamt
  • Versorgungsunternehmen
  • w:Polizei

Darüber hinaus werden jetzt w:Aufmaße und Rissskizzen erstellt. In dieser Phase werden zum Beispiel alle Räume erkundet.

Absichern der Einsatzstelle[Bearbeiten]

  1. Blaulicht und Warnblinker am Fahrzeug einschalten. Fahrzeug wenn möglich zwischen Einsatzstelle und Verkehr stellen.
  2. Warnwesten anziehen
  3. Warndreieck oder Faltsignale aufbauen und vor der Brust zum Einsatzort als Vorwarnung tragen.
    • Straßen mit einer Fahrbahn mindestens 200m
    • Straßen mit baulich getrennten Fahrbahnen (Autobahnen) 800m
  4. Leitkegel aufstellen. Dabei wenn möglich Blitzleuchten im eingeschalteten Zustand transportieren.
    • Straßen mit einer Fahrbahn mindestens 100m
    • Straßen mit baulich getrennten Fahrbahnen (Autobahnen) 400m
  5. Fahrzeug wenn möglich zwischen Einsatzstelle und Verkehr stellen. Handbremse anziehen und Räder in Richtung Fahrbahnrand einschlagen.
  6. Faltsignal für den entgegenkommenden Verkehr aufbauen.
  7. Absperren des Absperrbereiches mit Flatterband. Unterteilung der Einsatzstelle in Gefahrenbereich und Absperrbereich.

Dabei ist zu beachten:

  • Das unterscheiden von Gefahrenbereich und Absperrbereich.
  • Das genügend Platz für weitere Fahrzeuge vorhanden ist.
  • Das eventuellen Unfallspuren erhalten bleiben.
  • Das w:Krankenwagen hinter die Einsatzstelle fahren können.

Meldung an Leitstelle absetzen[Bearbeiten]

Nach der Ersterkundung erfolgt eine Meldung an die Leitstelle. Hierbei können auch weitere Einheiten angefordert werden.

Vorbereitende Maßnahmen treffen[Bearbeiten]

Nach der Ersterkundung und der Meldung an die Leitstelle erfolgen die weiteren vorbereitenden Maßnahmen.

Rettungen einleiten[Bearbeiten]

Ist die Einsatzstelle erkundet und abgesichert, beginnt die Rettung/Bergung. Es gelten hierbei die fünf Phasen der Bergung.

Die 5 Phasen der Bergung (mittlerweile häufiger auch als 5 Phasen der Rettung bezeichnet) bezeichnen die unterschiedliche Zeitabschnitte bei der Rettung von verschütteten Personen.

Sie lauten wie folgt:

  1. Erkunden
  2. Durchsuchen
  3. Eindringen
  4. Durchforschen
  5. Räumen

Einsatzstellen sind immer gefährlich auch für die Einsatzkräfte. Damit der Einsatz maximalen Erfolg bei minimalem Schaden an Gerät und Personal verspricht, gibt es einige Grundsätze zu beachten:

Grundsätze der Bergung

  • Die Rettung von Menschenleben hat Vorrang vor allen anderen Maßnahmen.
    • Einsatzschwerpunkte bilden.
    • Nicht kleckern, klotzen!
  • Nie sich selbst in Gefahr bringen.
    • Nie alleine die Einsatzstelle betreten, d.h. immer in Halbtrupps vorgehen.
    • Den Weg heraus nehmen, den man hinein gegangen ist.
    • Immer dem Vorgesetzten mitteilen, wo man zu finden ist.
    • Für eine Rissüberwachung sorgen.
    • Evakuierungssignale laut INSARAG kennen.
    • Zugangskontrolle für den Gefahrenbereich etablieren.
  • Für Ruhe sorgen und Erschütterungen vermeiden.
    • Trümmer möglichst nicht belasten oder betreten, wenn sie bewegt werden müssen möglichst schonend, d.h. mit Hand.
    • Klemmende Türen nicht mit Gewalt öffnen.

Die Bergungsphasen sind nach dem Prinzip Vom Leichten zum Schweren aufgebaut. Der Aufwand in den einzelnen Phasen steigt kontinuierlich an. Gleichzeitig nimmt bei den durchsuchten Schadenselementen die Überlebenswahrscheinlichkeit ab, d.h. es werden als erstes die Elemente durchsucht, bei denen ein Überleben am wahrscheinlichsten ist.

Erkunden und Sichern[Bearbeiten]

Bei der Erkundung soll schnell und umfassend ein Überblick über die Lage an der Einsatzstelle gewonnen werden. Dabei sollen folgenden Frage beantwortet werden:

  • Wo sind Menschen in Gefahr? (5ABCD5E)
  • Wie viele Menschen sind in Gefahr?
  • Wie groß ist der Schadensumfang?
  • Wie ist ein schnelles Eindringen in die Schadenstelle möglich?
  • Welche Gefahren können sich entwickeln?
  • Welche Schadenselemente liegen vor?

Erhält ein Trupp den Befehl zur Erkundung, so ist es günstig, sich bereits im Vorfeld mit Werkzeug auszustatten. Dazu kann gehören:

Nicht unbedingt notwendig, aber manchmal ganz nützlich:

Eine Erkundung ist nur so gut wie die Meldung hinterher.

Groberkundung[Bearbeiten]

Zuerst geht der Trupp um die Einsatzstelle, ohne die Trümmer zu betreten. Dabei

Feinerkundung[Bearbeiten]

Die zweite Erkundung findet meist in der zweiten Phase statt. Dabei versucht der Trupp, Erkundigungen einholen (Anzahl Verletzter, besondere Gefahren) von:

  • Anwohner und Zeugen
  • Eigentümer / Bauaufsichtsamt
  • Versorgungsunternehmen
  • w:Polizei

Darüber hinaus werden jetzt w:Aufmaße und Rissskizzen erstellt. In dieser Phase werden zum Beispiel alle Räume erkundet.

Durchsuchen[Bearbeiten]

  • Erkunden sicherer Gebäudeteile und Nachbargebäude dabei
    • Auf Gebäudeschäden und versteckte Gefahren achten
  • Gefahrenbereich und Absperrbereich festlegen und kennzeichnen
  • Räumen der angrenzenden, gefährdeten Bereiche der Schadenstelle
  • gerettete Personen registrieren und befragen
  • Umfassende Rückmeldung absetzen

Eindringen und Durchforschen[Bearbeiten]

  • Absichern einsturzgefährdeter Bauteile
  • Durchsuchen von raumbildenden Schadenselementen
  • Gezielte Suche aufgrund von Zeugenaussagen und Beobachtungen
  • Einleiten von umfangreichen Ortungsmaßnahmen
  • Rettung unter Einsatz schwerer technischer Geräte

Orten und Bergen[Bearbeiten]

  • Durchsuchen der Einsatzstelle aufgrund von Vermutungen
  • Durchsuchen aller Stellen an denen Überleben möglich ist
  • Einsatz umfangreicher Ortung
  • Rettung unter Einsatz schwerer technischer Geräte
  • Sichern der Gebäude-Restsubstanz

Beräumen[Bearbeiten]

  • Abtragen der Trümmer, dabei immer mit dem Auffinden weiterer Überlebender rechnen
  • Bergung schwer zugänglicher Opfer
  • Regelmäßige Unterbrechung der Räumarbeiten zur Ortung in der neuen Trümmerstruktur

vgl. auch Grundsätze der technischen Rettung

Nebenher werden sonstige Maßnahmen eingeleitet.