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Atemgift

Aus THWiki
Version vom 24. August 2006, 22:53 Uhr von HBR (Diskussion | Beiträge) (Sachlich korrigiert)
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Einführung

Atemgifte stellen eine der häufigsten Gefahren der Einsatzstelle dar. Gefahrenpunkt sind dabei insbesondere

  • Brände, Explosionen
  • Keller, Silos, etc.

Zu den Gefahren durch Atemgifte zählt nicht nur das Vorhandensein von schadhaften Gasen, sondern auch das Fehlen von Sauerstoff. Nach ihrer Wirkung werden die Atemgifte in drei Klasse eingeteilt:

  • Atemgifte mit erstickender Wirkung
  • Atemgifte mit Reiz- und Ätzwirkung
  • Atemgifte mit Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen

Atemgifte mit erstickender Wirkung

Bei diesem Atemgiften handelt es sich nicht um Gifte im eigentlichen Sinne, sondern um Gase, die den Sauerstoff verdrängen und so zu einer geringen Sauerstoffkonzentration führen. Sinkt der Sauerstoffgehalt in der Luft unter 15%-18%, so sinkt die Sauerstoffkonzentration im Blut. Innerhalb von ca. 3 Minuten kann dies zu bleibenden Schäden führen. Gefährlich ist dabei, dass das Fehlen von Sauerstoff nicht vom Menschen wahrgenommen werden kann, sondern nur mit Messgeräten. Zu diesen Atemgiften gehören z.B: Wasserstoff, Methan oder Stickstoff.

Atemgifte mit Reiz- und Ätzwirkung

Diese Atemgifte reizen oder verätzen die Schleimhäute und führen so zu einem Lungenödem, einer Ansammlung von Gewebeflüssigkeiten in der Lunge. Dies bewirkt eine Störung des Gasaustausches in der Lunge. Die besondere Gefahr bei diesen Atemgiften besteht darin, dass ein Lungenödem bis zu 48h nach dem Einatmen des Gases auftreten kann. Deshalb ist es notwendig, sobald der Verdacht einer Atemwegsreizung besteht, diese Person in ärztliche Behandlung zu geben. Unter diese Kategorie fallen Säuredämpfe und bestimmte Stäube.

Gebhauer u.a. maßen eine Staubkonzentration, die viermal so hoch war wie die zulässige maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK) literatur#Geb02. Die Quarzstaubkonzentration lag über dem 10-fachen der MAK. Um die Beteiligten zu schützen, ist bei besonders staubbildenden Verfahren, wie das Trennen von Beton mit einem Trennschleifer, für Atemschutz zu sorgen.

Atemgifte mit Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen

Hierzu gehören unter anderem die Stoffe Kohlenmonoxid und Kohlendioxid. Diese Atemgifte sind Atemgifte im eigentlichen Sinne. Sie wirken auf unterschiedlichste Wiese, z.B. indem sie den Sauerstofftransport im Blut verhindern.

Schutz vor Atemgiften

Um sich vor Atemgiften zu schützen, kann man entweder umluftabhänige (Filtergeräte) oder umluftunabhängige Atemschutzgeräte verwenden. Die Filtergeräte werden nach ihrer Wirkung in Gasfilter und Partikelfilter unterteilt. Um einen sicheren Einsatz von Filtergeräten zu gewährleisten, sind folgende Grundsätze zu beachten:

  • Filter müssen für die auftrettenden Atemgifte geeignet sein. Das bedeutet, dass wenn das Atemgift nicht bekannt ist, ein Universalfilter verwendet werden muß.
  • Die Einsatzstelle muss übersichtlich sein, d.h. es muss Blickkontakt bestehen und es darf keine starke Rußbildung vorhanden sein.
  • Auch bei Einsatz von Filtergeräten ist eine Tauglichkeitsprüfung für den Atemschutz notwendig (hier nach Grundsatz G26/1, bzw G26/3 für den schweren Atemschutz).
  • Der Sauerstoffanteil darf nicht unter 18% liegen.

Personen in versperrten Räumen ist durch Belüftungsbohrungen und ggf. das Einblasen von Luft oder Sauerstoff. Letzteres nur wenn keine Brandgefahr besteht.