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Fünf Phasen der Bergung: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 2. März 2021, 20:55 Uhr

Die 5 Phasen der Bergung (mittlerweile häufiger auch als 5 Phasen der Rettung bezeichnet) bezeichnen die unterschiedliche Zeitabschnitte bei der Rettung von verschütteten Personen.

Sie lauten wie folgt:

  1. Erkunden
  2. Durchsuchen
  3. Eindringen
  4. Durchforschen
  5. Räumen

Einsatzstellen sind immer gefährlich auch für die Einsatzkräfte. Damit der Einsatz maximalen Erfolg bei minimalem Schaden an Gerät und Personal verspricht, gibt es einige Grundsätze zu beachten:

Grundsätze der Bergung

  • Die Rettung von Menschenleben hat Vorrang vor allen anderen Maßnahmen.
    • Einsatzschwerpunkte bilden.
    • Nicht kleckern, klotzen!
  • Nie sich selbst in Gefahr bringen.
    • Nie alleine die Einsatzstelle betreten, d.h. immer in Halbtrupps vorgehen.
    • Den Weg heraus nehmen, den man hinein gegangen ist.
    • Immer dem Vorgesetzten mitteilen, wo man zu finden ist.
    • Für eine Rissüberwachung sorgen.
    • Evakuierungssignale laut INSARAG kennen.
    • Zugangskontrolle für den Gefahrenbereich etablieren.
  • Für Ruhe sorgen und Erschütterungen vermeiden.
    • Trümmer möglichst nicht belasten oder betreten, wenn sie bewegt werden müssen möglichst schonend, d.h. mit Hand.
    • Klemmende Türen nicht mit Gewalt öffnen.

Die Bergungsphasen sind nach dem Prinzip Vom Leichten zum Schweren aufgebaut. Der Aufwand in den einzelnen Phasen steigt kontinuierlich an. Gleichzeitig nimmt bei den durchsuchten Schadenselementen die Überlebenswahrscheinlichkeit ab, d.h. es werden als erstes die Elemente durchsucht, bei denen ein Überleben am wahrscheinlichsten ist.

Erkunden und Sichern[Bearbeiten]

Bei der Erkundung soll schnell und umfassend ein Überblick über die Lage an der Einsatzstelle gewonnen werden. Dabei sollen folgenden Frage beantwortet werden:

  • Wo sind Menschen in Gefahr? (5ABCD5E)
  • Wie viele Menschen sind in Gefahr?
  • Wie groß ist der Schadensumfang?
  • Wie ist ein schnelles Eindringen in die Schadenstelle möglich?
  • Welche Gefahren können sich entwickeln?
  • Welche Schadenselemente liegen vor?

Erhält ein Trupp den Befehl zur Erkundung, so ist es günstig, sich bereits im Vorfeld mit Werkzeug auszustatten. Dazu kann gehören:

Nicht unbedingt notwendig, aber manchmal ganz nützlich:

Eine Erkundung ist nur so gut wie die Meldung hinterher.

Groberkundung[Bearbeiten]

Zuerst geht der Trupp um die Einsatzstelle, ohne die Trümmer zu betreten. Dabei

Feinerkundung[Bearbeiten]

Die zweite Erkundung findet meist in der zweiten Phase statt. Dabei versucht der Trupp, Erkundigungen einholen (Anzahl Verletzter, besondere Gefahren) von:

  • Anwohner und Zeugen
  • Eigentümer / Bauaufsichtsamt
  • Versorgungsunternehmen
  • w:Polizei

Darüber hinaus werden jetzt w:Aufmaße und Rissskizzen erstellt. In dieser Phase werden zum Beispiel alle Räume erkundet.

Durchsuchen[Bearbeiten]

  • Erkunden sicherer Gebäudeteile und Nachbargebäude dabei
    • Auf Gebäudeschäden und versteckte Gefahren achten
  • Gefahrenbereich und Absperrbereich festlegen und kennzeichnen
  • Räumen der angrenzenden, gefährdeten Bereiche der Schadenstelle
  • gerettete Personen registrieren und befragen
  • Umfassende Rückmeldung absetzen

Eindringen und Durchforschen[Bearbeiten]

  • Absichern einsturzgefährdeter Bauteile
  • Durchsuchen von raumbildenden Schadenselementen
  • Gezielte Suche aufgrund von Zeugenaussagen und Beobachtungen
  • Einleiten von umfangreichen Ortungsmaßnahmen
  • Rettung unter Einsatz schwerer technischer Geräte

Orten und Bergen[Bearbeiten]

  • Durchsuchen der Einsatzstelle aufgrund von Vermutungen
  • Durchsuchen aller Stellen an denen Überleben möglich ist
  • Einsatz umfangreicher Ortung
  • Rettung unter Einsatz schwerer technischer Geräte
  • Sichern der Gebäude-Restsubstanz

Beräumen[Bearbeiten]

  • Abtragen der Trümmer, dabei immer mit dem Auffinden weiterer Überlebender rechnen
  • Bergung schwer zugänglicher Opfer
  • Regelmäßige Unterbrechung der Räumarbeiten zur Ortung in der neuen Trümmerstruktur

vgl. auch Grundsätze der technischen Rettung