Ortung

Version vom 12. Mai 2005, 22:49 Uhr von Mike Kuester (Diskussion | Beiträge)
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Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Ortung"? (Gebäudeeinsturz, Trümmersuche)

In diesem Zusammenhang versteht man unter Ortung die Suche bzw. das Lokalisieren und Auffinden von vermißten (hier: verschütteten) Personen. Nur die erfolgreiche Ortung einer Person, ermöglicht den Einsatzkräften ein zielgerichtetes Vordringen!

Die drei gängigsten Methoden sind:

Alle drei Methoden werden durch gezielte Erkundung / Erkundigung unterstützt.


Wann wird "geortet"?

In ALLEN fünf Phasen (der Rettung) werden Ortungsmaßnahmen durchgeführt! (vgl. vfdb "Hinweise für Maßnahmen der Feuerwehr und anderer Hilfskräfte nach Gebäudeeinstürzen")

Phase 1:
  • "Sehen und hören" von möglichen betroffenen Personen
  • Erkunden der Randbereiche, nicht die Trümmerbereiche selbst!
  • Befragen von Betroffenen und Augenzeugen.
Phase 2:
  • "Sehen und hören" von möglichen betroffenen Personen
  • Leicht zugängliche und "sichere" Räume in der Schadenstelle durchsuchen
  • Befragen von Betroffenen und Augenzeugen.
Phase 3:
Phase 4:
Phase 5:
  • In regelmäßigen Abständen und beim Öffnen von Zugängen wird weiterhin auf Lebenszeichen geachtet.


Wer bietet "Ortungskomponenten" an?

Die "Horch-, Ruf-, Klopfmethode" kann quasi von "jedermann" angewendet werden. Sie gehört z. B. zur Ausbildung der Bergungsgruppen eines Technischen Zuges im THW.


Die biologische Ortung:

Nahezu jede anerkannte Katastrophenschutzorganisation verfügt über Einheiten mit Rettungshunden. Sie heißen Rettungshundestaffel, Rettungshundezug oder gehören einer Fachgruppe Ortung (THW) an. Dazu kommen noch eine Reihe privater Vereine, die ebenfalls Rettungshundearbeit anbieten. Allerdings haben sich inzwischen ASB, DRK, JUH und THW zu einer gemeinsamen Prüfungsordnung nach DIN 13050 zusammengeschlossen (siehe biologische Ortung). Es gibt aber verschiedene Arten von Rettungshunden. Bei einem Gebäudeeinsturz ist einzig der "Trümmer-Rettungshund" von Bedeutung! Die anderen Arten (Flächensuch-, Lawinen- oder Wasserrettungshund) kommen hier bei nicht zum Einsatz. Im Rahmen der Einsatzvorbereitung ist es deshalb wichtig, die entsprechenden Rettungshundegruppen vor Ort kennen zu lernen und sich ein Bild von der Leistungsfähigkeit zu machen.


Die technische Ortung:

Derzeit verfügt jede Fachgruppe Ortung des THW über ein elektronisches Ortungsgerät (Horchgerät). Minikameras sind ebenfalls in einzelnen Ortsverbänden vorhanden. Im Rahmen der Neustrukturierung des THW wird es ab 2004 auch noch weitere Ortungstechnik im THW geben. Ansonsten gibt es vereinzelt in anderen Organisationen Minikameras, Wärmebildkameras (bedingt einsatzfähig), etc.)


Zusammenfassung THW:

Bundesweit bietet das THW im Moment flächendeckend in ca. 70 Fachgruppen Ortung die technische Ortung (Horchgerät) an. Von diesen Fachgruppen verfügen ca. 40 auch über die biologische Komponente (=Trümmer-Rettungshunde). Der Gruppenführer einer Fachgruppe Ortung steht als technischer Berater (TBO) der Einsatzleitung für den Bereich "Ortung" zur Verfügung. (Er teilt mit wo der Einsatz der Hunde, des Gerätes sinnvoll und möglich ist, und legt dann in Absprache mit der örtlichen Einsatzleitung die Suchtaktik fest!)