Atemschutzgerät

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Das Atemschutzgerät (Umluftunabhängiges Atemschutzgerät) kann von dafür ausgebildeten Atemschutzgeräteträgern in Situationen genutzt werden, in denen sie durch Atemgifte z.B. wie giftige Gase oder Rauch gefährdet sind. Atemgifte sind in der Luft befindliche Stoffe die die Atmung schädigen. Dazu gehören auch Gase die durch Sauerstoffverdrängung den Einsatz von Filtermasken unmöglich machen.

Alle Helfer dürfen Umluftabhängige Atemschutzgeräte tragen, denn die dafür bestandene Untersuchung G26/2 ist Voraussetzung für den Dienst im THW.
Viele Helfer der Fachgruppen und Bergungsgruppen werden zusätzlich auf G26/3 untersucht und speziell als Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Mit dieser Ausbildung dürfen Umluftunanhängige Atemschutzgeräte getragen werden.

Gerätearten

Halbmaske

Die Halbmaske wird zumeist verwendet, wenn von Gefahren im Staub o.ä. ausgegangen wird. Die Maske wird dann zusammen mit einer Schutzbrille getragen.

Typische beim THW zu findene Geräte:

  • Mundschutz, Einwegmaske
  • Dräger X-plore

Vollmaske Umluftabhängig

'"`UNIQ--youtube-00000001-QINU`"' Die beim THW eingesetzten Vollmaske ist die Vollmaske 65 Z von Dräger. Anhand der Masken Beschriftung ist zu erkennen das diese teilweise auch von Auer hergestellt wurde, woher die Maske auch als DA65 bekannt ist. Die bei der Bundeswehr verwendete Atemschutzmaske DA65 ist der 65 Z sehr ähnlich. Bezeichnungen wie M65 oder M65z sind auch für die beim THW eingesetzte Maske gebräuchlich.

Vollmaske Umluftunanhängig

Die beim THW eingesetzten Umluftunabhängigen Systeme arbeiten alle mit Überdruck. Dies hat im Gegensatz zu den Atemschutzgeräten mit Normaldruck den Vorteil, das keine Partikel durch undichte Stellen eindringen können.
Das die Geräte für Überdruck geeignet sind, erkennt man an den roten (in USA blau) Bauteilen an Lungenautomat und Atemanschluß und an dem federbelasteten Ausatemventil. Zur weiteren Sicherheit ist das Gewinde des Lungenautomaten ein Spitzgewinde 45x3m anstatt Rundgewinde.

Das THW hat Atemschutzgeräte der folgenden Hersteller beschafft:

  • MSA
  • Dräger
  • BartelsRieger

Bestandteile

Das umluftunabhängige Atemschutzgerät, wie es beim THW eingesetzt wird, besteht aus folgenden Komponenten:

Die Komponenten lassen sich mischen, da die Verbindungen in einer Norm vorgegeben sind. Es muss aber beachtet werden, das die Warneinrichtung weiterhin vorhanden und funktionstüchtig ist. Der Hersteller BartelsRieger hat die Warneinrichtung nicht am Druckminderer, sondern am Lungenautomat.

Die Warneinrichtung reagiert bei einem Flaschendruck von unter 55 ±5 bar und gibt einen permanent anhaltenden Pfeifton von ca. 90db ab.

Einsatzdauer

Die Einsatzdauer ist sehr stark von der Art der Aufgabe abhängig. So vervielfacht sich das Atemminutenvolumen bei starker Anstrengung gegen über dem in Ruhe.

Das Luftvolumen errechnet sich:
Flaschenvolumen * Flaschendruck / Umgebungsdruck (letzteres nur beim Bergungstauchen relevant, da sonst der Luftdruck immer ca. 1 bar )

Beispiel: 6 Liter * 300 bar ergibt ca 1670 Liter Atemluft (nicht 1800 - durch physikalische Prozesse) Bei einem Verbrauch von z.B. ca. 20 Liter pro min in Ruhe bedeutet dies einen Luftvorrat von 83 Minuten (1670 L / 10 L/min => 83 min) Luftvorrat.

Da bei Anstrengung der Atemminutenvolumen über 40 L/min ansteigen kann, und prinzipiell für den Rückmarsch der Doppelte Luftverbrauch eingerechnet werden muss. Kann sich die echte Arbeitszeit auf ein paar Minuten verkürzen. Die Typische Einsatzdauer eines Atemschutzgerätes des THW beträgt zwischen 20 und 25 min.

Zur Verdeutlichung:

  • Abgelesener Druck bei Einsatzbeginn: 305 bar
  • Nach 10 Minuten bei Ankunft an der Arbeitsstelle: 240 bar

Dies bedeutet das: 65 bar * 2 = 130 Bar Flaschendruck zusätzlich für den Rückmarsch eingeplant werden müssen. Somit ergibt sich ein Restdruck für die Arbeiten von ca. 110bar.

Wartung

Das Atemschutzgerät wird beim THW durch den Atemschutz-Gerätewart geprüft.

Sonstiges

  • Das Gesamtgewicht darf nicht 18kg übersteigen.
  • Vorgabe ist die THW DV 7

Praxistipp

Unter Atemschutz bewegt man sich oft in rutschender oder krabbelnder Weise. Um die Knie zu schützen empfiehlt sich die Verwendung von Knieschützern. Es sollte bei der Wahl der Modelle darauf geachtet werden, das diese leicht abzunehmen sind, um diese im Notfall schnell entfernen zu können. Grundsätzlich empfiehlt es sich jedoch nicht sich krabbelnd fortzubewegen, sondern im sogenannten Seitenkriechgang, wie er auch von der Feuerwehr ausgeführt wird. Dadurch wird die Gefahr eine Herabfallens bei Löchern im Boden vermindert und ein besserer Suchradius erreicht.

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