Atemschutzgerät
Das Atemschutzgerät (Umluftunabhängiges Atemschutzgerät) kann von dafür ausgebildeten Atemschutzgeräteträgern in Situationen genutzt werden, in denen sie durch Atemgifte z.B. wie giftige Gase oder Rauch gefährdet sind. Atemgifte sind in der Luft befindliche Stoffe die die Atmung schädigen. Dazu gehören auch Gase die durch Sauerstoffverdrängung den Einsatz von Filtermasken unmöglich machen.
Alle Helfer dürfen Umluftabhängige Atemschutzgeräte tragen, denn die dafür bestandene Untersuchung G26/3 ist Voraussetzung für den Dienst im THW.
Viele Helfer der Fachgruppen und Bergungsgruppen werden zusätzlich auf G26/3 untersucht und speziell als Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Mit dieser Ausbildung dürfen Umluftunanhängige Atemschutzgeräte getragen werden.
Gerätearten
Halbmaske
Die Halbmaske wird zumeist verwendet, wenn von Gefahren im Staub o.ä. ausgegangen wird. Die Maske wird dann zusammen mit einen Schutzbrille getragen.
Typische beim THW zu findene Geräte:
- Mundschutz, Einwegmaske
- Dräger X-plore
Vollmaske Umluftabhängig
- DA 65
Vollmaske Umluftunanhängig
Die beim THW eingesetzten Umluftunabhängigen Systeme arbeiten alle mit Überdruck. Dies hat im Gegensatz zu den Atemschutzgeräten mit Normaldruck den Vorteil, das keine Partikel durch undichte Stellen eindringen können.
Als Typische Geräte sind beim THW zu finden:
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Bestandteile
Das umluftunabhängige Atemschutzgerät, wie es beim THW eingesetzt wird, besteht aus folgenden Komponenten:
- Atemanschluß (w:Atemschutzmaske)
- Lungenautomat
- Grundgerät (Tragegestell mit Druckminderer)
- Atemluftflasche
Atemluftflasche
Bei Atemschutzgeräten werden im THW zum überwiegenden Teil Geräte mit 200 oder 300 bar Pressluftflaschen verwendet. In Ausnahmefällen für sehr lange Einsatzdauer gibt es auch Kreislaufgeräte in denen nur der verbrauchte Sauerstoff ersetzt wird, und das ausgeatmete CO2 in einer Kalkpatrone gebunden wird (Gleiches Prinzip wie ein Narkoseapparat).
Im Einsatz
Die Einsatzdauer ist sehr stark von der Art der Aufgabe abhängig. So vervielfacht sich das Atemminutenvolumen bei starker Anstrengung gegen über dem in Ruhe.
Das Luftvolumen errechnet sich:
Flaschenvolumen * Flaschendruck / Umgebungsdruck (letzteres nur beim Bergungstauchen relevant, da sonst der Luftdruck immer ca. 1 bar )
Beispiel: 5 Liter * 200 bar ergibt 1000 Liter Atemluft Bei einem Verbrauch von z.B. ca. 10 Liter pro min in Ruhe bedeute dies einen Luftvorrat von 100 Minuten (1000 L / 10 L/min => 100 min) Luftvorrat.
Da bei Anstrengung der Atemminutenvolumen über 40 L/min ansteigen kann, und prinzipiell für den Rückmarsch der Doppelte Luftverbrauch eingerechnet werden muss. Kann sich die echte Arbeitszeit auf ein paar Minuten verkürzen.
Rechenbeispiel
- Abgelesener Druck bei Einsatzbeginn: 305 bar
- Nach 10 Minuten 280 bar bei Ankunft an der Arbeitsstelle.
- Dies bedeutet 25 bar * 2 = 50 Bar Flaschendruck zusätzlich für den Rückmarsch eingeplant werden müssen.
Wartung
Das Atemschutzgerät wird beim THW durch den Atemschutz-Gerätewart geprüft.
Sonstiges
Das Gesamtgewicht darf nicht 18kg übersteigen.
Praxistipp
Unter Atemschutz bewegt man sich oft in rutschender oder krabbelnder Weise. Um die Knie zu schützen empfiehlt sich die Verwendung von Knieschützern. Es sollte bei der Wahl der Modelle darauf geachtet werden, das diese leicht abzunehmen sind, um diese im Notfall schnell entfernen zu können.