Beim THW sind mehrere Arten von Handschuhen zu finden[1]:

  • Einsatzhandschuhe
  • Leder-Stulpenhandschuhe nach EN 388 und EN 407 zum Beispiel für die Ausbildung und den „Normalbetrieb“ thermischer Schneid- oder Schweißverfahren oder Arbeiten mit Greifzugseil/Seilwindenseil oder hydraulischem Rettungsgerät.
  • Einfach Arbeitshandschuhe (EN 388, „Baumarkthandschuhe), zum Beispiel für Montagearbeiten (Brücken, EGS, pp.), Instandhaltungsarbeiten (Werkstatt) oder Ladungssicherungsarbeiten (LKW-Ladeflächen)
  • Mineralölbeständige Handschuhe nach EN 374
  • Infektionsschutzhandschuhe (Einmalhandschuhe, „Latex-Handschuhe“)

Handschuharten

Einsatzhandschuh

Mit der Rundverfügung 003/2009 Referat E4[2] wird ab dem 31.12.2009 das Tragen des neuen Einsatzhandschuh zur Pflicht werden.

  • THW Sachnummer 8415T91791
  • Hersteller Firma Seiz GmbH
  • Modell Operator
  • Innenhand: aus Spaltleder
  • Rückhand: Nomex mit aufkaschiertem Filz aus Kevlar© und Knöchelschutz aus Spaltleder
  • Strickstulpe: aus Kevlar© clean mit aufgesetztem Pulsschutz
  • Futter: Strickfutter aus Kevlar©
  • Membrane: Gore-Tex MWFG - Membrane
  • ultramarin und schwarz gehalten mit gelber THW-Zahnrad auf dem Handrücken
  • EN 388 3343
  • EN 407 43X2XX
  • EN 420 (keine näheren Angaben)
  • Fingerfertigkeit: 3
  • 60° Waschbar

Dieser Handschuh wird den bisherigen Lederstulpenhandschuh und die vielen Privat beschafften Arbeitshandschuhe ablösen. Zitat aus der RV: Bis zum 31. Dezember 2009 sind alle Helfer für den Einsatz mit dem neuen Handschuh auszustatten. Eine Nutzung alter Handschuhe im Einsatz ist nach diesem Zeitpunkt untersagt.

Lederstulpenhandschuh

Aus Arbeitschutzgründen sollte jeder Helfer Lederstulpen zur persönlichen Schutzausrüstung zählen, Geh02 fordert sogar Kevlar verstärkte Handschuhe für den Bergungsdienst. Die Anforderungen an einen Handschuh sind in der Norm DIN EN 659 definiert.

Praxistip:

  • Um Handschuhe immer griffbereit zu haben, können die Handschuhe in die Koppel gesteckt werden, und zwar auf die linke Seite, damit Rechtshänder sie schnell erreichen und mit den Finger nach oben, damit kein Dreck hinein fällt.
    Eine Alternative ist es, die Handschuhe mit einem Bürolocher mit zwei Löchern zu versehen und an einem Karabiner links am Gürtel zu tragen. Handschuhhalter, die die Handschuhe einklemmen, haben sich nicht als praxistauglich herausgestellt, da die Handschuhe leicht verloren gehen.

Infektionsschutzhandschuhe

Diese Handschuhe sind umgangssprachlich auch als AIDS-Handschuhe bekannt. Sie dienen zum Schutz vor Infektionen bei der Wundversorgung und als Infektionsprävention des Helfers vor Übertragung von Krankheiten z.B. beim betreuen einer hilflosen Person.

Praxistipp:

  • Zur Standardausrüstung eines jeden Helfers sollten auch mindestens ein Paar Einmalhandschuhe gehören.
  • Sind die Einmalhandschuhe nicht einzeln verpackt, so kann eine Filmdose oder ein Überraschungsei als Behälter dienen, damit diese über eine längere Zeit keimarm und mechanisch unbeschädigt sind. Gewöhnliche Latex-Einweghandschuhe sind ungegeignet für eine längere Lagerung. Besser sind hier die meist blau oder violett gefärbten Nitril-Handschuhe.

Arbeitshandschuh

Da der Lederstulpenhandschuh die oft feinere Handhabung verhindert, und die Stulpe in der Praxis oft nicht nötig sind, haben sich viele Helfer privat weitere Arten von Handschuhen beschafft. Oft sind hier Schnittschutzhandschuhe oder Winterhandschuhe der Bundeswehr anzutreffen.

Maße

Zur Bestimmung der Handschuhgröße wird der Umfang der Hand auf Höhe der Fingerknöchel gemessen, ohne Daumen. In der nachfolgenden Tabelle kann die Größe abgelesen werden:

Handumfang in cm 12,00 13,25 14,50 15,75 17,00 18,25 19,50 20,75 22,00 23,25 24,50 25,75 27,00
Handschuhgröße 4 4,5 5 5,5 6 6,5 7 7,5 8 8,5 9 9,5 10

Weblinks

Referenz