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Hinter diesem Begriff ''verbergen'' sich im [[THW]] die Rettungshunde bzw. die Rettungshundeteams. Eine der [[Fachgruppe|Fachgruppen]] im THW ist die [[Fachgruppe Ortung]] (FGr O, FGr Ortung). Von den zur Zeit ca. 70 FGr Ortung im Bundesgebiet verfügen alle über mindestens ein technisches [[Ortungsgerät]] (= [[technische Ortung]]). In ca. 40 FGr Ortung wird zusätzlich mit Rettungshunden gearbeitet (=biologische Ortung). Die Kombination von beiden Ortungstechniken bringt den größten Einsatzerfolg. | Hinter diesem Begriff ''verbergen'' sich im [[THW]] die Rettungshunde bzw. die Rettungshundeteams. Eine der [[Fachgruppe|Fachgruppen]] im THW ist die [[Fachgruppe Ortung]] (FGr O, FGr Ortung). Von den zur Zeit ca. 70 FGr Ortung im Bundesgebiet verfügen alle über mindestens ein technisches [[Ortungsgerät]] (= [[technische Ortung]]). In ca. 40 FGr Ortung wird zusätzlich mit Rettungshunden gearbeitet (=biologische Ortung). Die Kombination von beiden Ortungstechniken bringt den größten Einsatzerfolg. | ||
Neben der [[Trümmersuche]] (Suche von Verschütteten in eingestürzten Gebäuden) macht das THW seit 2005 auch offiziell die [[Flächensuche]] (Suche von Vermißten Personen in z. B. Waldgebieten). | Neben der [[Trümmersuche]] (Suche von Verschütteten in eingestürzten Gebäuden) macht das THW seit 2005 auch offiziell die [[Flächensuche]] (Suche von Vermißten Personen in z. B. Waldgebieten). | ||
== Historie == | |||
Während "Sanitätshunde" (Flächensuche) schon im ersten Weltkrieg gezielt zum Aufspüren von verletzten Soldaten eingesetzt wurden, so begann der Einsatz von "Trümmer-Rettungshunden" eher zufällig gegen Ende des zweiten Weltkrieges in England. Man hat beobachtet, daß ein Hund Menschen in den Trümmern zerbombter Häuser aufspürte. Daraus wurden dann unsere heutigen Trümmer - Rettungshunde. | Während "Sanitätshunde" (Flächensuche) schon im ersten Weltkrieg gezielt zum Aufspüren von verletzten Soldaten eingesetzt wurden, so begann der Einsatz von "Trümmer-Rettungshunden" eher zufällig gegen Ende des zweiten Weltkrieges in England. Man hat beobachtet, daß ein Hund Menschen in den Trümmern zerbombter Häuser aufspürte. Daraus wurden dann unsere heutigen Trümmer - Rettungshunde. | ||
== Grundlage (Geruchssinn) == | |||
Hunde haben etwa 40-50 mal mehr Riechzellen und auch ein größeres "Riechzentrum" im Gehirn als der Mensch. Damit sind trainierte Hunde z. B. in der Lage Buttersäure in einer bis zu 100.000fach größeren Verdünnung wahrzunehmen, als der Mensch. Dies macht man sich bei den Rettungshunden zu Nutze. Nahezu alle Rettungshundearten sind auf den Geruch von lebenden Menschen konditioniert. (Leichensuche ist i.d.R. Aufgabe der Polizei). Das heißt für den Trümmer - Rettungshund, er sucht und lokalisiert die Stelle, an der die meiste menschliche (Lebend-) Witterung austritt, dort verharrt er und zeigt seinem Hundeführer die Stelle durch Bellen an. (Dieser Punkt muß nicht exakt mit der tatsächlichen Lage der Person übereinstimmen (Thermik).) | Hunde haben etwa 40-50 mal mehr Riechzellen und auch ein größeres "Riechzentrum" im Gehirn als der Mensch. Damit sind trainierte Hunde z. B. in der Lage Buttersäure in einer bis zu 100.000fach größeren Verdünnung wahrzunehmen, als der Mensch. Dies macht man sich bei den Rettungshunden zu Nutze. Nahezu alle Rettungshundearten sind auf den Geruch von lebenden Menschen konditioniert. (Leichensuche ist i.d.R. Aufgabe der Polizei). Das heißt für den Trümmer - Rettungshund, er sucht und lokalisiert die Stelle, an der die meiste menschliche (Lebend-) Witterung austritt, dort verharrt er und zeigt seinem Hundeführer die Stelle durch Bellen an. (Dieser Punkt muß nicht exakt mit der tatsächlichen Lage der Person übereinstimmen (Thermik).) | ||
Für diesen menschlichen Geruch sind hauptsächlich abgestorben Hautzellen (ca. 50 Millionen pro Sekunde), die von Bakterien zersetzt werden, verantwortlich. Tritt nun der Tod des Opfers ein, so verändert sich der "Lebendgeruch" sukzessive zum "Verwesungsgeruch". Dieser Prozeß dauert eine Zeit (stark temperaturabhängig), so daß der Hund nicht zwischen "noch lebend" oder "gerade gestorben" unterscheiden kann. Störgerüche in einem zerstörten Gebäude (getragene Kleidung, Lebensmittel, etc.) dürfen einen Hund nicht ablenken. Dennoch ist zu beachten, daß z. B. Chemikalien oder Abgase die Hundenase vorübergehen "außer Gefecht" setzten können. | Für diesen menschlichen Geruch sind hauptsächlich abgestorben Hautzellen (ca. 50 Millionen pro Sekunde), die von Bakterien zersetzt werden, verantwortlich. Tritt nun der Tod des Opfers ein, so verändert sich der "Lebendgeruch" sukzessive zum "Verwesungsgeruch". Dieser Prozeß dauert eine Zeit (stark temperaturabhängig), so daß der Hund nicht zwischen "noch lebend" oder "gerade gestorben" unterscheiden kann. Störgerüche in einem zerstörten Gebäude (getragene Kleidung, Lebensmittel, etc.) dürfen einen Hund nicht ablenken. Dennoch ist zu beachten, daß z. B. Chemikalien oder Abgase die Hundenase vorübergehen "außer Gefecht" setzten können. | ||
== Einsatztaktik == | |||
=== Trümmersuche === | |||
[[Bild:Ortung_methode_hund.jpg|right|Rettungshund auf Trümmern (Hund in Bildmitte)]]Für den Einsatz von Rettungshunden sind viele Faktoren zu beachten. In erster Linie ist die Zerstörungsform und damit die Thermik entscheidend (z. B. "Kamineffekt"). Die Windverhältnisse müssen ebenfalls beachtet werden. Daher kann es notwendig sein, die Hunde von unterschiedlichen Richtungen her auf den Trümmern zur Suche anzusetzen. Sind bereits Opfer gerettet worden, oder haben sich längere Zeit Rettungskräfte auf den Trümmern befunden, können sogenannte "Geruchsfallen" entstehen. So werden Bereiche bezeichnet, in denen sich noch "frische" menschliche Witterung befindet ("gefangen" ist), obwohl tatsächlich niemand mehr dort ist. | [[Bild:Ortung_methode_hund.jpg|right|Rettungshund auf Trümmern (Hund in Bildmitte)]]Für den Einsatz von Rettungshunden sind viele Faktoren zu beachten. In erster Linie ist die Zerstörungsform und damit die Thermik entscheidend (z. B. "Kamineffekt"). Die Windverhältnisse müssen ebenfalls beachtet werden. Daher kann es notwendig sein, die Hunde von unterschiedlichen Richtungen her auf den Trümmern zur Suche anzusetzen. Sind bereits Opfer gerettet worden, oder haben sich längere Zeit Rettungskräfte auf den Trümmern befunden, können sogenannte "Geruchsfallen" entstehen. So werden Bereiche bezeichnet, in denen sich noch "frische" menschliche Witterung befindet ("gefangen" ist), obwohl tatsächlich niemand mehr dort ist. | ||
Die Trümmergängkeit von entsprechend ausgebildeten Rettungshunden ist, auch aufgrund ihres geringen Gewichtes, sehr groß. Ist ein Gebäude einsturzgefährdet und darf nicht mehr ohne weitere Sicherungsmaßnahmen betreten werden, so kann ein Rettungshund z. B. mit einer Drehleiter in ein oberes Geschoß gebracht werden (Gasexplosion, Aachen - Bendstr., 1999). | Die Trümmergängkeit von entsprechend ausgebildeten Rettungshunden ist, auch aufgrund ihres geringen Gewichtes, sehr groß. Ist ein Gebäude einsturzgefährdet und darf nicht mehr ohne weitere Sicherungsmaßnahmen betreten werden, so kann ein Rettungshund z. B. mit einer Drehleiter in ein oberes Geschoß gebracht werden (Gasexplosion, Aachen - Bendstr., 1999). | ||
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Die Einsatzdauer eines Trümmer - Rettungshund variiert zwischen einer halben Stunde und wenigen Minuten. Auch hier sind wieder die Umwelteinflüsse entscheidend. Hohe Temperaturen, starke Staubentwicklung, etc. wirken hier vermindernd. Wie weit ein Hund in die Trümmer hineinriechen kann, ist auch stark variabel: Hier hat die Zerstörungsform / Thermik einen entscheidenden Einfluß (z. B. Skelettbauten mit großen Hohlräumen gegenüber Massivbauten mit dichten Schüttungen). | Die Einsatzdauer eines Trümmer - Rettungshund variiert zwischen einer halben Stunde und wenigen Minuten. Auch hier sind wieder die Umwelteinflüsse entscheidend. Hohe Temperaturen, starke Staubentwicklung, etc. wirken hier vermindernd. Wie weit ein Hund in die Trümmer hineinriechen kann, ist auch stark variabel: Hier hat die Zerstörungsform / Thermik einen entscheidenden Einfluß (z. B. Skelettbauten mit großen Hohlräumen gegenüber Massivbauten mit dichten Schüttungen). | ||
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| | |Pro: | ||
|- bgcolor=#ffffff | |||
|- bgcolor=# | |||
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* sofort einsetzbar | * sofort einsetzbar | ||
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* findet auch Bewußtlose Personen | * findet auch Bewußtlose Personen | ||
* kann auch noch eingesetzt werden, wenn die Räume für Menschen nicht betretbar sind (leichter) | * kann auch noch eingesetzt werden, wenn die Räume für Menschen nicht betretbar sind (leichter) | ||
|- | |||
|Kontra: | |||
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| | | | ||
* findet keine Personen in total abgeschlossenem Raum (kein Witterungsaustritt) | * findet keine Personen in total abgeschlossenem Raum (kein Witterungsaustritt) | ||
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* starke Hitzeentwicklung in den Trümmern | * starke Hitzeentwicklung in den Trümmern | ||
|} | |} | ||
=== Flächensuche === | |||
''(Anmerkung: noch zu erstellen!)'' | |||
== Rettungshundeprüfung(en) == | |||
Seit 2005 gilt auch für das THW die "Gemeinsame Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshundeteams (Trümmer-/Flächensuche) gemäß DIN 13050" (GemPPO - RHT [T/F]). Es ist eine gemeinsame Prüfungsordnung der folgenden Organisationen: | Seit 2005 gilt auch für das THW die "Gemeinsame Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshundeteams (Trümmer-/Flächensuche) gemäß DIN 13050" (GemPPO - RHT [T/F]). Es ist eine gemeinsame Prüfungsordnung der folgenden Organisationen: | ||
* Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. (ASB) | * Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. (ASB) | ||
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Beide Prüfungen haben eine Gültigkeit von maximal 18 Monaten. Danach erlischt automatisch die Einsatztauglichkeit! | Beide Prüfungen haben eine Gültigkeit von maximal 18 Monaten. Danach erlischt automatisch die Einsatztauglichkeit! | ||
=== Eignungstest === | |||
Der Eignungstest soll feststellen, ob sich der Hund grundsätzlich für die Rettungshundeausbildung eignet. Erst nach Bestehen dieses Eignungstest beginnt die Rettungshundeausbildung im THW. | Der Eignungstest soll feststellen, ob sich der Hund grundsätzlich für die Rettungshundeausbildung eignet. Erst nach Bestehen dieses Eignungstest beginnt die Rettungshundeausbildung im THW. | ||
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Der Eignungstest wird von dem Ausbilder ([[Ausbilder biologische Ortung]] [ABO]) vor Ort abgenommen. | Der Eignungstest wird von dem Ausbilder ([[Ausbilder biologische Ortung]] [ABO]) vor Ort abgenommen. | ||
=== Rettungshundeteam-Prüfung Trümmersuche === | |||
Da das THW als "Hauptaufgabe" die Trümmersuche hat, ist diese Prüfung zuerst abzulegen! Erst nach bestandener "Trümmerprüfung" kann im THW die "Flächenprüfung" abgelegt werden. | Da das THW als "Hauptaufgabe" die Trümmersuche hat, ist diese Prüfung zuerst abzulegen! Erst nach bestandener "Trümmerprüfung" kann im THW die "Flächenprüfung" abgelegt werden. | ||
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In der Fachfragenprüfung muß der Hundeführer seine theoretischen Kenntnisse unter Beweis stellen. Die Gehorsamsprüfung beinhaltet eine "Unterordnung" mit und ohne Leine, Ablage, etc. . Bei der Gewandheitsprüfung muß der Hund diverse Hindernisse absolvieren und in der Trümmersuchprüfung muß das Rettungshundteam (Hundeführer und Hund) in 20 Minuten bis zu vier Personen auffinden und anzeigen. | In der Fachfragenprüfung muß der Hundeführer seine theoretischen Kenntnisse unter Beweis stellen. Die Gehorsamsprüfung beinhaltet eine "Unterordnung" mit und ohne Leine, Ablage, etc. . Bei der Gewandheitsprüfung muß der Hund diverse Hindernisse absolvieren und in der Trümmersuchprüfung muß das Rettungshundteam (Hundeführer und Hund) in 20 Minuten bis zu vier Personen auffinden und anzeigen. | ||
=== Rettungshundeteam-Prüfung Flächensuche === | |||
Die Prüfung in der Flächensuche kann erst nach Bestehen der Trümmersuche abgelegt werden. | Die Prüfung in der Flächensuche kann erst nach Bestehen der Trümmersuche abgelegt werden. | ||
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